‚VOYAGES‘ - Samstag 07.07.2012 - 20h00
Dieses Jahr steht die TRIALOG-Reihe unter dem Motto ‚VOYAGES’ und bringt in unterschiedlichen Trio-Besetzungen spannend zusammengestellte musikalische Reisen zu Gehör, die verschiedene Komponisten in einen Kontext bringen. Das dritte und letzte Konzert stellt das kammermusikalische Werk Maurice Ravels in den Mittelpunkt, mit der selten gespielten Violinsonate posthum, und dem berühmten Klaviertrio bilden zwei höchst unterschiedlich Werke aus Ravels Schaffen den Rahmen für weiter Werke von Olivier Messiaen und Astor Piazzolla.
In seinem Klaviertrio gelingt Maurice Ravel das Kunststück, das ganze Werk hindurch die Nähe zu seinen baskischen Quellen hörbar sein zu lassen, ohne je zur Adaption oder Imitation von konkret vorgegebenen Gestalten greifen zu müssen. Der Ton, der hier die Musik macht, ist eine ganz persönliche Verinnerlichung der wesensbildenden Stilmittel baskischer Folklore. Die Durchdringung und Verschmelzung von subtil Persönlichem und urwüchsig Allgemeinem ist es wohl, die dieses Werk zu dem "klassischen" Klaviertrio des XX. Jahrhunderts schlechthin gemacht hat.
Die ‚Vingt regards sulr l’enfant Jésus’ stellen eine musikalischen Meditationen zur Geburt Jesu Christi dar und schließen eine nahezu 15-jährige Schaffensperiode Olivier Messiaens ab, in der theologische Symbolik eine maßgebliche Rolle spielte. Jedes der 20 Stücke ist entweder ein Blick auf das Jesuskind oder eine Kontemplation über das Kind. Der zentrale Aspekt des Zyklus ist die Vereinigung menschlicher und göttlicher Natur in Gestalt von Jesus. Eine Auswahl einzelner Stücke aus dem Zyklus werden in Bezug zu Ravels Schaffen erklingen.
Mit dem Gran Tango von Astor Piazzolla für Cello und Klavier erklingt ein Werk das zum einen an die traditionelle Form der Sonate angelehnt ist zum anderen aber die Ursprünge das Tangos und dessen unendliche Kraft sowie Piazollas Verbundenheit mit seiner Heimat und den folkloristischen Traditionen nicht missen läßt. Dieser explosiven Mischung kann man sich nicht entziehen, und gleichzeitig steht sie auch für die innere Zerrissenheit dieses großen Komponisten, der sich nie wirklich entscheiden konnte zwischen Tradition und Innovation sowie Heimat und Fremde.
Mit Barbara Doll (Violine) und Markus Bellheim (Klavier) kommen wieder zwei bekannte Musiker-Persönlichkeiten an den See, um gemeinsam mit Marcus Hagemann (Cello) diese spannende musikalische Reise Rund um die Musik Maurice Ravels anzutreten.